Stefan Zelenai - Zelenai István (2012)

Bergbauingenieur

Beschluss: 193/2012 (vom 27. 09. 2012) Stadtverornetenversammlung

Stefan (István) Zelenai ist am 12. Juni 1938 in einer alteingesessenen Werischwarer Bergmannsfamilie geboren. Nach Grundschule in Werischwar wechselte er auf Anraten seiner Lehrerinnen und Lehrer Frau Berencsvári und Herrn Schulleiter Csonka auf die Berufsschule für Bergbau in der Totiser Kolonie/Tatabánya, die er mit dem Abitur abschloss.

Bereits in der Schulzeit, im Rahmen von Sommerpraktika, hat er bei den Steinkohlebergwerken Totiser Kolonie und Pilisch gearbeitet, den ersten Schichtdienst unter Tage hat er September 1952 absolviert. Die Pilischer Steinkohlebergwerke wurden seine erste Arbeitsstelle – in dieser Zeit hat er als Abendschüler die Qualifikation für Bergwerksingenieur und -wirt erlangt.

Das Jahr 1955 hat ihn in mehrfacher Hinsicht gefordert – sein Vater starb bei einem Unfall im Bergwerk und er wurde mit nur 17 Jahren Familienoberhaupt. 

1961 heiratete er Katharina (Katalin) Keppler, mit der eine gemeinsame Tochter hat – Hedwig (Hedvig) arbeitet als Hochschuloberassisstentin für Kommunikation und Medienwissenschaften an der Péter-Pázmány-Katholischen-Universität und ist Autorin mehrerer deutschsprachiger Bücher. 

Neben der Familiengründung brachten die 1960er auch berufliche Herausforderungen mit sich – nach erfolgreicher Prüfung hat man ihn mit technischen und produktionsorganisatorischen Leitungsfunktionen beauftragt. 1966 wechselte er zur Landesaufsichtbehörde für Bergwerkstechnik (Országos Bányaműszaki Főfelügyelőség) und arbeitete 10 Jahre lang dort. 

Sein Fachwissen setzte er auch im Ausland ein: In den 1970er Jahren hat er in Nordrhein-Westfalen in der Nähe von Düsseldorf gearbeitet, und zwar 5 Jahre lang, in Form einer Entsendung. Nach seiner Heimkehr unterstützte er den Aufbau des neuen Bergwerks Lencsehegy II. 

Nach 38 Jahren Dienst wurde er 1990 pensioniert. Er verrichtete seine Tätigkeit stets kompetent, gewissenhaft, zuverlässi

g und human. Er hielt die berufliche Weiterentwicklung für wichtig und stellte sich stets den neuen Herausforderungen. Seine Arbeit wurde sowohl von seinen Untergebenen als auch Vorgesetzten geschätzt.

Als Privatperson war er leidenschaftlicher Segelflieger. Er begann als Teenager damit und hörte erst in seinen 70ern damit auf, um sich seiner zweiten Leidenschaft zu widmen: der Erforschung der vergangenen Bergbaukultur.

• Anlässlich des 80. Jubiläums des Bergwerksstreiks richtete er eine Gedenkstube ein. Sammeln und Archivieren bedeuten für ihn seitdem eine tägliche Aufgabe. 
• 2010 war es seine Initiative, hinter dem Spielplatz auf dem Rákóczi-Platz einen Gedenkpark für die Bergleute einzurichten. Hier wurde das Denkmal, das zuvor vor dem Rathaus stand, wieder aufgestellt.
• 2012 wurde in der Nationalitätengrundschule am Marktplatz zusammen mit dem Lehrer Attila Fogarasy ein Projekttag zum Bergbau veranstaltet. 
• In der Werischwarer Zeitung erschienen bislang zahlreiche eigene Beiträge über den Bergbau.

Diese Tätigkeit ist umso wichtiger, denn sehr viele Werischwarer Familien haben Vorfahren, die im Bergbau gearbeitet haben. 

Für seine Verdienste um die Erforschung und Bekanntmachung des Bergbauerbes verlieh die Stadtverordnetenversammlung dem pensionierten Bergbauingenieur Stefan Zelenai die Ehrenmedaille der Stadt Werischwar.