Schreinermeister
Josef (József) Bányai-Braun ist am am 15. Mai 1939 in Werischwar geboren, in einer alteingesessenen schwäbischen Familie. Sein Vater war der Schreiner Josef Braun, seine Mutter die Hausfrau Maria Szatura.
Seine Grundschulzeit absolvierte in Werischwar, ehe er mit 14 an die Berufsfachschule in der Pratergasse kam. Bereits mit 8-10 Jahren half er in der Werkstatt seines Vaters aus. Er wurde 1955 Gehilfe bei der Gewerbegenossenschaft Szikra. Tagsüber arbeitete hier, abends half er in der Werkstatt des Vaters.
1965 ehelichte er Anna Peller. Sie wohnten zwei Jahre lang bei den Braun-Eltern und fingen an, in der Kapellengasse ein eigenes Einfamilienhaus zu errichten. Im Souterrain des Hauses wurde eine Werkstatt eingerichtet. 1968 hat er zur Werkstatt der Firma Pevdi in Schaumar gewechselt. Hier wurden Prototypen von Büromöbeln entworfen, die dann in die Massenproduktion gingen.
In der Zwischenzeit wuchs die Familie mit der Geburt von József (Josef, 1966), Péter (Peter, 1968), Zita (1970) und Balázs (Blasius, 1975), so dass man auch das Einfamilienhaus erweitern musste.
Nach einer gewissen Zeit mussten auch seine Schwäger, später seinen Schaumarer Kollegen einspringen, und als die Souterrainwerkstatt und die Garagenwerkstatt nebenan zu klein wurden, ließ man 1976 neben dem Einfamilienhaus eine 40 qm große Werkstatt errichten. Danach entschied er sich dafür, Privatunternehmer zu werden. Nach der Zulassung 1978 arbeitete er zu Hause mit vier Angestellten und den mithelfenden Familienangehörigen. In Ermangelung eines Transporters wurden die Möbelstücke mit Pferdekutschen ausgeliefert. Dank der Auftragslage wurde die Werkstatt 1980 um weitere 85 m2 erweitert, was nur kurz Abhilfe schaffte, so dass man die größeren Bestellstücke auf dem Hof montieren musste. Seinen ersten Lkw schaffte er 1985 an. In diesem Jahr lernte er einen Dissidenten kennen, der in Schweden Küchenmöbel produzierte, was ihn dazu bewegte, auch hierzulande mit der Produktion hochwertiger Küchen zu beginnen.
1987 wurde die Werkstatt um eine weitere, 120 qm große Gebäudeflügel erweitert. Dank von Großaufträgen aus Österreich und Deutschland dachte man aber bereits über einen neuen Produktionsstandort nach. 1989 wurde das jetzige Betriebsgelände erworben, wenig später entstanden die ersten Gebäude. Von da an wurde sowohl hier, in einer 1000 qm Halle, als auch in der Kapellengasse produziert. Die 10-12 Jahre nach der Wende waren für Josef Bányai eine Erfolgsgeschichte: Dank staatlicher Fördergelder wurde die Betriebsstätte stets erweitert, so dass die Bányai Bútorok Kft. heute zu den größten Möbelherstellern Ungarns gehört, bei Küchen- und Badmöbeln ist sie Marktführerin. Die Firma beschäftigt gegenwärtig 50 Mitarbeiter, der Umsatz beträgt 500 Millionen Forint (Stand: 2013). Die Firma hat drei Ausstellungsräume in Werischwar, Segedin/Szeged und Budapest.
Für seinen Beitrag zur Stärkung von Werischwar als Wirtschaftsstandort erhielt Josef (József) Bányai von der Stadtverordnetenversammlung die Ehrenmedaille der Stadt Werischwar.