Maria Andrusch-Fóti
Maria Andrusch-Fóti ist am 10. August 1934 in Werischwar geboren. Ihre berufliche Laufbahn als Grundschullehrerin fing 1953 in Hollókő an. 1954 heiratete sie und kehrte in ihr Heimatdorf zurück. Seitdem lebt sie hier und zog ihre vier Söhne, Josef (József), Peter (Péter), Johann (János) und Stefan (István), groß. Ab Herbst 1954 bis Ende 1993 arbeitete sie in der Grundschule Werischwar. Sie war 20 Jahre lang Jugendbeauftragte der Bildungseinrichtung. Ihre fachliche Kompetenz und ihre enge Verbindung zur Elternschaft sorgten für Anerkennung. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2006 mit dem Sándor-Karácsony-Preis des Kultusministeriums.
1990 wurde sie Gemeinderätin und engagierte sich als Vorsitzende des Gesundheits- und Sozialausschusses für soziale Themen. Sie beteiligte sich aktiv am Zustandekommen der Städtischen Tagesstätte „Napos Oldal”.
In den 2000er Jahren trat der junge Kaplan Bence Tokodi mit der Bitte an sie heran, ihm und seinen Freunden Schwäbisch (Donaubairisch) beizubringen. Sie war recht überrascht, weil der Dialektunterricht in Werischwar keine Tradition hat, und es mangelt auch an Lehrmaterialien. Für 28 Erwachsene gab sie im Schiller-Gymnasium drei Jahre lang Dialektunterricht. Sie hat ihnen Lesen und Schreiben beigebracht und man unterhielt sich in der Mundart. Ein Jahr lang unterrichtete sie auch in St. Iwan/Pilisszentiván.
Beim Kurs hat sie Dr. Marta Müller kennen gelernt – auf die Initiative der Germanistin hin haben sie das Dialektbuch „Kriaz kaut! - Grüß Gott! verfasst, mit dem Ziel den Dialekt den Kindern und Enkeln vorzustellen und ein Stück der eigenen Kultur zu bewahren.
Die Stadtverordnetenversammlung verlieh ihr zusammen mit Dr. Marta Müller für die Bewahrung, die Aufzeichnung und Weitergabe der donaubairischen Mundart an die nachfolgenden Generationen die Ehrenmedaille der Stadt Werischwar.